Fällt Ihr Urlaub im Lausitzer Seenland mit Fronleichnam zusammen, erleben Sie sorbisches Brauchtum, insbesondere sorbische Trachten. Früher bauten die Sorben ihre Trachten in den Alltag ein, heute bekommen Sie diese besonderen, bedeutungsvollen Kleidungsstücke nur noch selten – zum Beispiel an Feiertagen wie Fronleichnam – zu Gesicht.
Zu Fronleichnam, diesem Hochfest im katholischen Kirchenjahr, wird die Eucharistie gefeiert. In Brot, also der Hostie, und Wein ist Jesus in jeder Messe präsent. Fronleichnam geht immer – zumindest bei Schönwetter – mit einer Prozession einher. Ein Anlass, zu dem die Sorben ihre Trachten ausführen wie beispielsweise die der Brautjungfer (družka).
Sorbische Tracht ist nicht gleich sorbische Tracht. Es bestehen regionale Unterschiede und diverse Symboliken. Oftmals wurden die Trachten mittels Stecknadeln zusammengehalten. Kaum vorstellbar, wie mühsam und langwierig das Anziehen einer solchen Festtagstracht gewesen sein muss!
Die Sorben rund um Hoyerswerda bevorzugen vor allem Leinen und Wolle, aber auch Tüll und Seide sind gebräuchlich. Bis heute kombinieren die Frauen häufig Glasperlen zu den Gewändern. Warum? Weil es früher auch so war, vielmehr gar nicht anders sein konnte. Die Menschen in den ländlichen Regionen konnten sich teuren Schmuck nicht leisten.
Die katholischen Trachten der Oberlausitz stechen hervor. Sie sind dunkel gehalten, die
Röcke knöchellang, aufwändig verziert und aus teuren Stoffen geschneidert. Hin und wieder
kamen sogar Pelze zum Einsatz. Das erklärt sich wiederum aus der Geschichte. Die
Industrialisierung erfasste die Oberlausitz bereits früh. Die Menschen erlangten einen
gewissen Grad an Wohlstand, was sich in ihren Ausgehgewändern und dem dazu passenden
Schmuck bis heute zeigt.
Ein wesentlicher Bestandteil der sorbischen Trachten sind die Kopfbedeckungen und auch die
Farben, die allesamt eine Bedeutung haben. Die rosaroten Kopfbänder der Brautjungfern
weisen zum Beispiel auf ihre Jugend hin.
Wenn wir heute von der Tracht sprechen, sind Frauen als Trägerinnen gemeint. Vor 1900 gab es auch sorbische Männertrachten. Inzwischen sind diese beinahe gänzlich etwas gehobener Alltagskleidung gewichen. Die Osterreiter tragen zwar Tracht, aber eben nur diesem Anlass entsprechend und in reittauglicher Ausführung.
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